Seitdem Google existiert überraschen sie uns von Jahr zu Jahr aufs Neue mit kleinen aber feinen Veränderungen der Suchergebnisseiten (SERPs). Die Art und Weise wie Anzeigen in Google markiert werden, hat sich seit 2007 stark verändert, wie wir hier in der Grafik von searchengineland.com sehen können.
Nachdem letztes Jahr der komplette Aufbau der Suchergebnisseite neu definiert und die Anzeigen an der rechten Seite abgeschafft wurden. Sehen wir zum Anfang dieses Jahres nur eine kleine Änderung an der Darstellung des Anzeigenlabels. Auch wenn diese Änderung für manche fast unbemerkt erfolgt, scheint sie für Googles Zahlen eindeutigere Ergebnisse zu liefern.
Die Umstellung auf das neue Anzeigelabel wurde in den letzten Tagen bereits in mehreren Ländern beobachtet. Auch in Deutschland sind die Änderungen heute angekommen.
Noch einmal zur Erinnerung: So sahen meine Suchergebnisse für das Keyword „ug gründen“ gestern aus.
Und so werden sie heute angezeigt.
Diese User Experience Design Regel steckt hinter der Änderung
Klare Farbkontraste gelten als Best Practice Beispiele des User Experience Designs. Diese Art der Darstellung wird vor allem bei dem Design des Call-to-Action Buttons verwendet. Das Design soll das Element lebendiger wirken lassen und den Nutzer intuitiv zum Klick verleiten. Sobald Unklarheit darüber besteht, ob man das Element nun anklicken kann oder nicht oder wo es überhaupt weitergeht, fängt der Nutzer an Zweifel zu hegen und wird den Prozess mit hoher Wahrscheinlichkeit abbrechen. Diese Entscheidung fällt in der Regel innerhalb weniger Sekunden.
Der starke Kontrast des vorherigen Anzeigenlabels hat die Blicke auf sich gezogen und zu sehr vom Text und dem eigentlich klickbaren Teil der Anzeige abgelenkt. Durch das neue neutralere Design hat Google den Kontrast des Labels aufgelockert und die Anzeige selbst wieder in den Mittelpunkt gestellt. Ein zusätzlicher Bonus für Google und Werbetreibende ist die Reduzierung des Unterschieds zwischen bezahlten und organischen Suchergebnissen.
Ob diese kleine Änderung wirklich bedeutet, dass mehr Nutzer auf die Anzeigen als auf die organischen Suchergebnisse klicken, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Sollten die Click-Through-Rates von Anzeigen steigen, könnte sich das positiv auf dem Quality Score und somit auch auf den eigenen Ad Rank auswirken. Es bleibt abzuwarten ob durch das Update mehr Kosten auf den Werbetreibenden zukommen und der Return on Investment dadurch signifikant beeinflusst wird.
Wenn ihr schon Änderungen beobachten konntet oder andere Theorien zur Umstellung habt, freue ich mich, wenn ihr mir diese in den Kommentaren mitteilt.